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Veröffentlicht am: Meldung

  • Programm

Ausgezeichnete Projekte für das interkulturelle Miteinander

Zum zweiten Mal fand in Nürnberg das Vernetzungstreffen des Bundesprogramms "Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Vor Ort. Vernetzt. Verbunden." (BGZ) mit Projektträgern statt. Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) war die Preisverleihung für fünf herausragende Projekte, die das interkulturelle Miteinander im vergangenen Jahr nachhaltig gefördert haben.

“Die Erfahrung nach nun schon zwei Jahren Bundesprogramm ‚Gesellschaftlicher Zusammenhalt‘ zeigt: Wenn wir uns an vielen Orten gemeinsam für die Ziele des Bundesprogramms einsetzen, dann können wir einen echten Beitrag leisten, zu einer Gesellschaft, in der Vielfalt und Diversität als Chance und Bereicherung begriffen werden und gemeinsames Engagement füreinander möglich wird.” Mit diesem Grußwort eröffnete Iris Escherle, BAMF-Referatsleiterin "Förderung von Integrationsprojekten", die zweitägige bundesweite Vernetzungsveranstaltung des BGZ in Nürnberg.

Die Vorstellung der Projekte und Best Practices war neben dem Erfahrungsaustausch eines der Ziele des Vernetzungstreffens, zu dem sich Mitarbeitende aus 120 Vereinen und Organisationen bundesweit angemeldet hatten.

Die drei Sieger-Projekte des Wettbewerbs

Mit der Preisverleihung des Wettbewerbs "Gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort stärken" zum Abschluss der Fachveranstaltung wurden besonders gelungene BGZ-Projekte des vergangenen Jahres in den Fokus gerückt. Am Wettbewerb teilnehmen konnten alle Projekte, deren Kommunen sie für eine Nominierung vorgeschlagen hatten. Insgesamt er-reichten 42 Vorschläge das BAMF. Eine paritätisch besetzte Jury aus drei Mitarbeitenden des BAMF und drei externen Beteiligten ermittelte die besten Projekte.

BAMF-Vizepräsident Dr. Michael Griesbeck würdigte in seinem Grußwort zur Preisverleihung das Engagement der Projektträger: “Sie sind Brückenbauer und Türöffner zugleich. In Ihren Projekten eröffnen Sie Menschen Wege, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und sich als wichtiger Teil des Gemeinwesens vor Ort zu begreifen. Damit legen Sie das Fundament für eine solidarische Gesellschaft, in der Vielfalt Akzeptanz findet und Engagement für und miteinander möglich wird.”

Den 1. Preis des BGZ-Wettbewerbs gewann das Projekt "Zusammen Wachsen in Würselen", das Menschen mit Migrationshintergrund mit zivilgesellschaftlichen Gruppen und traditionell verankerten Vereinen in Kontakt bringt. Verantwortlich dafür ist der Verein Türöffner e. V., dem es mit hoher Integrationskompetenz gelingt, ganz unterschiedliche Zielgruppen miteinander zu verbinden und dadurch Hemmschwellen abzubauen.

 Der 2. Preis des Wettbewerbs ging an "AUX – Augsburger Exkursionen". Mit diesem Projekt fördert die Stadt Augsburg die Fähigkeit von Integrationskursteilnehmenden, eigenständig über Mobilitätsangebote unterwegs zu sein und dadurch ihren Radius in mehr als einer Bedeutung zu erweitern. In Begleitung von Studierenden des Studienganges "Deutsch als Fremdsprache" erkunden sie auf spielerische Weise ihre Stadt.

 Mit dem 3. Preis wurde "MitiQ-Projekt - Miteinander im Quartier" der Werkhof Projekt gGmbH ausgezeichnet. Frauen mit Migrationshintergrund werden im Projekt eingeladen, handwerklich aktiv zu werden und Objekte, Fassaden und Räume im öffentlichen Raum zu gestalten. Vorbereitend können die Frauen an Handwerker-Workshops teilnehmen. Sie werden zudem professionell von Fachanleiter*innen unterstützt.

Eine paritätisch besetzte Jury aus drei Mitarbeitenden des BAMF und drei externen Beteiligten (Dr. Ulrich Maly, Dr. Elisabeth-Maria Bauer und Mila Kovacevic) ermittelte die besten Projekte.

Zwei Sonderpreise

Neben den drei regulären Preisen gab es auch zwei Sonderpreise für Projekte mit außergewöhnlichen Erfolgen: So erhielt das Projekt "Bunte Boote" des Arbeitskreises Historischer Schiffbau in Ostfriesland e. V. für sein durchdachtes Verstetigungskonzept den 1. Sonderpreis. Bei diesem Angebot in Emden bauen Integrationskursteilnehmende zusammen mit Einheimischen Boote. Aus der erbauten Flotte wird dann ein ehrenamtlich geleiteter Bootsverleih etabliert.

Der 2. Sonderpreis wurde an das Projekt "Raumfinder" des Diakonischen Werks im Breisgau-Hochschwarzwald verliehen, weil es eine außergewöhnliche Wirkung auf struktureller Ebene entfaltet hat. Die Grundidee des Projekts ist es, Vermietende zu ermutigen, vorhandenen Wohnraum für Zugewanderte zu öffnen. Durch das Projekt konnten bereits 42 Mietverhältnisse für mehr als hundert Menschen vermittelt werden.

Ergänzende Informationen

Im Rahmen des Bundesprogramms "Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Vor Ort. Vernetzt. Verbunden" werden jährlich rund 250 Projekte gefördert, die das interkulturelle Miteinander in Städten und Kommunen positiv verändern. Die Projekte eröffnen Räume für gemeinsame Aktivitäten und die Chance, sich gegenseitig kennenzulernen und wertzuschätzen. Und sie fördern nachhaltig den Spracherwerb der zugewanderten Menschen.

So gestalten in den Projekten Menschen mit Migrationshintergrund künstlerisch den öffentlichen Raum, in dem sie leben. Sie erkunden ihre Stadt mit Bus, Bahn und Fahrrad und vertiefen dabei ihre Sprachkenntnisse. Zugewanderte finden aktiv Austausch und Anschluss in traditionellen Vereinen, um an gewachsenen Netzwerken teilzuhaben und über gemeinsam gepflegtes Brauchtum heimisch zu werden. Das ist nur ein kleiner Einblick aus den Projekten, die das BAMF im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat aktuell über das BGZ fördert.