Zum Inhalt springen

Veröffentlicht am: Meldung

  • Programm

Preise für Projekte des Miteinanders

BAMF-Pressemitteilung: 12/2024

Nürnberg - BAMF Pressemitteilung: 12/2024:

Bereits zum dritten Mal fand in Nürnberg das Vernetzungstreffen des Bundesprogramms "Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Vor Ort. Vernetzt. Verbunden." mit neuen Projektträgern statt. Höhepunkt am Ende der zweitägigen Veranstaltung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) war die Auszeichnung für fünf herausragende Projekte, die das interkulturelle Miteinander im vergangenen Jahr nachhaltig gefördert haben.

Das Bundesprogramm "Gesellschaftlicher Zusammenhalt" (BGZ) unterstützt Menschen, die sich vor Ort für das Gemeinwohl stark machen. Im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat fördert das BAMF über das Bundesprogramm jene Projekte, die Räume für zivilgesellschaftliche Aktivitäten und die Entstehung interkultureller Freundschaften und Gemeinschaften eröffnen. Auch dieses Jahr hatte das BAMF die neuen Projektträger zu einem Vernetzungstreffen mit abschließender Preisverleihung nach Nürnberg eingeladen.

Nach einem Grußwort des BAMF-Vizepräsidenten Dr. Michael Griesbeck und einer Keynote von Professor Dr. Gesine Schwan tauschten sich Mitarbeitende aus bundesweit rund 80 Vereinen und Organisationen zu ihren Projekten und Best Practices aus. Workshops zu Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit und dem Umgang mit Hate Speech rundeten das Programm ab.

Preise für drei Sieger-Projekte

Mit der Preisverleihung des Wettbewerbs "Gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort stärken“ zum Abschluss der Fachveranstaltung wurden besonders gelungene BGZ-Projekte des vergangenen Jahres in den Fokus gerückt. Am Wettbewerb teilnehmen konnten alle Projekte, deren Kommunen sie für eine Nominierung vorgeschlagen hatten. Insgesamt erreichten 44 Vorschläge das BAMF. Eine Jury aus drei Mitarbeitenden des BAMF und zwei externen Juroren hatte zunächst zehn Projekte für die Preisverleihung nominiert. Alle anwesenden Neu-Projektträger 2024, die selbst noch nicht am Wettbewerb teilnahmen, konnten jeweils drei Stimmen auf die nominierten Projekte vergeben.

BAMF-Vizepräsident Dr. Michael Griesbeck würdigte in seinem Grußwort das Engagement der Projektträger: "Ganz gleich, welche Themenfelder Sie in Ihren Projekten bedienen – ich möchte Ihnen für Ihr zukunftsgestaltendes Engagement von Herzen danken und Ihnen meine größte Wertschätzung ausdrücken. Dank Ihrer kreativen Ideen und Ihres engagierten Einsatzes vor Ort erfahren Menschen, wie ein Miteinander in Vielfalt gelingen kann. Und vor allem, dass es gelingen kann."

Den 1. Preis des BGZ-Wettbewerbs gewann das Projekt Hier – Miteinander – Füreinander von Bumerang e. V aus Beeskow in Brandenburg. Dieses Projekt bringt Alteingesessene und Neu-Zugewanderte in einer ostdeutschen Kleinstadt an einem typisch deutschen Ort miteinander ins Gespräch – bei Kaffee und Kuchen. An bunten Kaffeetafeln in der Innenstadt begegnen sich Menschen spontan und ungezwungen. Der Charme des Projekts liegt in seiner Einfachheit und seiner Angebotsvielfalt: Podcasts, Geschichtenabende oder verschiedene Mitmachangebote verbinden weit über das Projekt hinaus und machen Mut, sich vor Ort zu engagieren.

Der 2. Preis des Wettbewerbs ging an Bildsprache des Internationalen Bundes IB Südwest gGmbH in Pirmasens in Rheinland-Pfalz. Das Projekt beschreibt ein Hybridtheater mit dem Motto: "Mensch verschmilzt mit Avatar". Dabei werden klassische Darstellungen mit Green-Screen-Methoden kombiniert. Drehbuch, Animationen, Bühne, Kostüme, Ton und Musik werden in Schreib-, Medien-, Musik- und Effektwerkstätten sowie Bühnen- und Kostümwerkstätten selbst hergestellt. Das Kulturprojekt eröffnet Jugendlichen vielfältige Ausdrucksformen, um ihre Identität und ihre gesellschaftlichen Erfahrungen zu thematisieren.

Mit dem 3. Preis wurde das Projekt Gleis 11 – Workshop-Reihe von Teller ohne Rand e. V. aus der Metropolregion Rhein-Ruhr geehrt. Das Projekt verbindet Kreativität, politische Bildung und Empowerment junger Menschen. Mehr als 1.500 Jugendliche hat es bereits erreicht – mit komplexen Themen wie etwa dem Leben der Gastarbeiter in Deutschland: In Workshops, Kreativ-Werkstätten und einer abschließenden Galaveranstaltung beschäftigen sich Jugendliche mit dem vielfältigen Zusammenleben in der Metropolregion Rhein/Ruhr.

Neben den drei regulären Preisen wurden auch zwei Sonderpreise vergeben:

Der 1. Sonderpreis ging nach Baden-Württemberg an das Projekt Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Lebenswelten in Ludwigsburg der Deutschen Jugend aus Russland e. V. Das Projekt macht es möglich, dass Menschen sich in ihrer Stadt kennenlernen. Die Begegnungen finden in kreativen Workshops, Vorträgen, bei Tanz- oder Literaturabenden statt. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit zahlreichen Partnern, die das zivilgesellschaftliche Engagement vor Ort nachhaltig bereichern. Es stärkt sowohl auf einer persönlichen als auch auf einer strukturellen Ebene den Zusammenhalt vor Ort.

Der 2. Sonderpreis wurde an den Berliner Verein Über den Tellerrand e. V. vergeben, der sich bereits seit Jahren sehr erfolgreich mit vielfältigen Projekten für die interkulturelle Begegnung einsetzt. Der Verein, der sein Projekt "Buffet der Begegnung" in Nürnberg vorstellte, verbindet verschiedene Kulturen über das gemeinsame Kochen und Essen. Gemäß dem Slogan "Make the World a better Plate" zeigt Über den Tellerrand e. V., wie sich an einem schön gedeckten Tisch Brücken zueinander schlagen lassen. Begonnen in Berlin hat sich der Verein in den letzten Jahren an rund 30 Standorten in Deutschland etabliert und sein Engagement, seine Kompetenz und seinen Charme dabei weitergegeben.

Ergänzende Informationen

Im Rahmen des Bundesprogramms "Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Vor Ort. Vernetzt. Verbunden" werden jährlich rund 250 Projekte gefördert, die das interkulturelle Miteinander in Städten und Kommunen positiv verändern. Die Projekte eröffnen Räume für gemeinsame Aktivitäten und die Chance, sich gegenseitig kennenzulernen und wertzuschätzen. Sie fördern dabei nachhaltig den Spracherwerb der zugewanderten Menschen.